Die Geschichte des Fächers

Hinweise auf den Gebrauch des Fächers finden wir bereits in allen frühen Kulturen. Sowohl in Ägypten als auch bei den Assyrern, Persern und Indern dienten langstielige Fächer als Hoheitssymbol. Das Mittelalter kannte die Fächer in der christlichen Liturgie in Form von Flabelli und langstieligen Radfächern. Gegenstand der Frauentoilette war der Fächer spätestens seit der Zeit der Griechen und Römer. 

Bevor der Typus des faltbaren Fächers Ostasien zu Beginn des 16. Jahrhunderts Einzug in Europa hielt, trugen Damen Federwedel, z.T. mit kostbaren Stäben ausgestattet.

Doch der Siegeszug des Faltfächers war nicht aufzuhalten. Seine Blütezeit erlebte er im 18. Jahrhundert. Die Fächerblätter zeigten Darstellungen mythologischer, biblischer oder historischer Themen. Oft dienten Gemälde bekannter Maler als Vorlage. Später sind sie mit galanten Szenen und Schäferidyllen geschmückt. Eine große Gruppe bilden die Hochzeitsfächer. Wenn auch der Fächer als Luxusgegenstand in diesem Jahrhundert eine sehr kostbare Ausstattung erhielt, begann er im Zuge der gesellschaftlichen Umschichtungen in einfacher Ausführung bereits ein Attribut der bürgerlichen Frauenkleidung zu werden. Damit erhielt auch der Druckfächer, nunmehr Massenartikel, als Berichterstatter von tagespolitischne Ereignissen (zum Beispiel franz. Revolution) große Bedeutung.