Günter Barisch, Marie-Luise Barisch, Maria Plet, David J. Ranftl (v.l.)

Günter Barisch, Marie-Luise Barisch, Maria Plet, David J. Ranftl (v.l.)

 

Marie-Luise und Günter Barisch

Stiftungs- und Museumsgründer

 

Architektur und Fächer - das scheinen zwei verschiedene Welten, die aufeinandertreffen. Gibt es eine Brücke? Ist das Kunsthandwerk das Bindeglied?

Herr Barischs Tätigkeit als Hochbau- und Innenarchitekt führte ihn in zahlreiche Städte und Metropolen Deutschlands und des westlichen Auslands. Ein rastloses Arbeitsleben, gehetzt von Terminen, ließ Autobahnen und Flughäfen zur zweiten Heimat werden. Sein Spezialgebiet war die Planung und Einrichtung führender Modehäuser. Die Zusammenarbeit mit dieser eleganten, modebewusste und kunstsinnigen Klientel bot viele Anregungen und bereitete große Freude. Private Kontakte mit den Bauherren erschlossen seiner Frau und ihm mit viel Sachverstand und großer Kennerschaft zusammengetragene Sammlungen, die häufig ihre endgültige Bleibe in angesehenen Museen fanden. Unvermeidliche Wartezeiten bei Ortsterminen wurden zu Museumsbesuchen genutzt und erweckten den Wunsch, auch selbst kunsthandwerkliche Erzeugnisse vergangener Jahrhunderte zu erwerben. Nach dem ersten, eher zufälligen Kauf eines Fächers konnten sie sich der Faszination, die von diesen Miniatur-Kunstwerken im Halbrund ausging, nicht mehr entziehen. In seinen Glanzzeiten im 17. und 18. Jahrhundert kam ihm der gesellschaftliche Stellenwert eines Luxusgutes zu, galt er als Rangabzeichen, das Stand und Ansehen wie auch Kunstverständnis und feinen Geschmack signalisierte. Über seine dekorativen Eigenschaften hinaus vermittelt der Fächer auch noch soziale, politische und kunstgeschichtliche Eigenarten einer jeden Epoche. 

So warf der Erwerb des ersten Fächers viele Fragen auf. Ein Lernprozess begann und löste das Verlangen aus, weitere Exemplare zu besitzen, um die unglaublich variationsreiche Vielfalt der Fächer in einer Sammlung dokumentieren zu können, wobei unsere besondere Vorliebe Fächern gilt, die mit historischen Personen und Ereignissen verbunden sind.

Weitere Überlegungen führten dazu, dass die Eheleute Barisch 1994 eine selbstständige, gemeinnützige Stiftung errichteten, die das »Fæcher Kabinett« unterhält. Nach der Eröffnung des einzigen deutschen Fächer-Museums haben zahlreiche Donationen interessierter Freunde und Besucher den Sammlungsbestand ständig erweitert. 

Schönes und Wertvolles sollte nicht nur erhalten, erforscht und bewahrt, sondern einer möglichst breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, die an der Freude der Zeugnisse einer fast vergessenen, außergewöhnlichen Kunstgattung teilhaben soll. 

In memoriam der 2019 verstorbenen Stiftungsgründerin und Ehefrau Barischs, Marie-Luise, zeigt das Deutsche Fächermuseum seit Februar 2020 – kuratiert vom Münchner Kunsthistoriker und Freund des Hauses David J. Ranftl – die Sonderausstellung »Marie-Luises Lieblinge«.

Non nobis, sed posteris. (Nicht für uns, sondern unsere Nachkommen)

 

Maria Plet

Museumsleitung

 

Einem glücklichen Zufall ist es  zu verdanken, dass nach der Eröffnung des Deutschen Fächer Museums eine junge Besucherin an den Exponaten sehr interessiert  war und uns oft besuchte.

Hieraus ergab sich ein persönlicher und enger Zusammenhalt, der dazu führte, dass eine freie Mitarbeit entstand. Seit dieser Zeit waren wir ein abgestimmtes Team, wobei jeder ein Spezialgebiet hatte.

Frau Barisch war für die Ausarbeitung der erworbenen Kunstgegenstände zuständig, Frau Plet übernahm die praktische Gestaltung und den Publikumsverkehr und zusammen mit Herrn Barisch die Restaurierung und die PR Arbeit .

Um die Zukunft der Stiftung und des Museums sicher zu stellen wurde Frau Maria Plet im Mai 2018 in den Vorstand berufen und ihr wurde die Leitung des Museums übertragen.

 

David J. Ranftl (M.A.)

Kurator

Nach dem Ausscheiden von Marie-Luise Barisch (†) wurde der seit vielen Jahren dem Museum verbundene Münchner Kunsthistoriker David J. Ranft (M.A.) als Kurator, wissenschaftlicher Berater und Verantwortlicher für die Konzeption der Ausstellungen fest in das Museumsteam integriert.